Klein Deepen 1, 27383 Scheeßel-Deepen, Tel. 04266/2914
Die Mosterei Nack in Deepen besteht seit 1996. Zunächst wurde sie im Nebenerwerb betrieben, bis Wilhelm Nack seine Arbeitsstelle als Rettungssanitäter aufgab, um sich ganz der Herstellung von Apfelsaft zu widmen. Seine Frau Susanne hat noch eine halbe Stelle als Krankenpflegerin in der Lungenklinik, Unterstedt inne. Sie spart sich den Urlaub sowie ihre freien Tage für die Mostsaison auf. Je nachdem wie der Sommer ist, beginnt diese meistens Anfang August und geht mit den Wintersorten bis in den Dezember hinein. „In dieser Zeit legen wir häufig Nachtschichten ein“, wissen Beide zu berichten.
Der Ablauf der Apfelsaftherstellung gestaltet sich wie folgt:
Wilhem Nack füllt Äpfel in ein Wasserbad, um Sand, Blätter und sonstigen Schmutz zu entfernen. Anschließend werden die Äpfel mit einer Schnecke in den Häcksler befördert. Dort entsteht die Apfelmaische (ähnlich Apfelmus, nur mit Kernen, Stielen usw.). Der Maische wird anschließend die Feuchtigkeit entzogen. Das geschieht durch Walzen, die den Saft mit den feinen Schwebstoffen durch ein Tuch drücken. Den ausgepressten, trockenen Rest des Apfels nennt man Trester. Dieser wird hauptsächlich durch landwirtschaftliche Betriebe an Kühe verfüttert, aber auch Jäger nutzen den Trester gerne für die Reh- und Dammwildfütterung. Der gewonnene Saft wird aufgefangen und mit einem Plattenerhitzer (eine Art Durchlauferhitzer) auf mindestens 72 Grad erwärmt, um ihn zu pasteurisieren. Susanne Nack füllt den heißen Apfelsaft in Flaschen ab.
Der Großteil des Apfelsaftes wird auf Lohn gemostet. Das heißt, dass die Kunden ihre Äpfel vorbeibringen und den in Kaufflaschen abgefüllten Saft bezahlen. Im nächsten Jahr werden die eigenen Flaschen gewaschen wieder mitgebracht, um sie erneut mit Saft zu füllen. So ist jeder für die Qualität aber auch für den Geschmack des Saftes selbst verantwortlich!
Besonderes Steckenpferd vom Mosterpaar ist die Produktion von Mischsäften. So findet man im Lager Apfel-Erdbeersaft, Apfel-Zitronensaft, Apfel-Selleriesaft, Apfel-Karottensaft und viele mehr. Wichtig ist Wilhem Nack: „Der Hauptbestandteil im Saft ist immer der Apfel. Dabei achte ich darauf, dass die Apfelsorten auch mit dem Geschmack des Zweitsaftes harmonieren.“