Landläufig wird Westervesede auch als Wittvees und Ostervesede als Schwattvees bezeichnet. Woher diese Namensgebung stammt, ist nicht historisch belegt, sie ist aber auch ein Ausdruck der Rivalität zwischen den den Dörfern.
Der Volksmund erklärt dies so: In früherer Zeit – als auch bei den Hochzeiten noch die Scheeßeler Tracht getragen wurde – waren die kirchlichen Regeln so streng, dass schwangere Bräute nicht mit allen kirchlichen Ehren getraut wurden. Und so durften diese Bräute zur kirchlichen Trauung auch nicht die weiße Festtagsschürze tragen sondern mussten mit einer schwarzen Schürze vorlieb nehmen; (die einen durften – die anderen mussten heiraten).
Die Rivalität zwischen den Dörfern zeigt sich auch in den Erzählungen, dass Osterveseder Jungen, die auf dem Weg zum Konfirmandenunterricht nach Scheeßel durch Westervesede mussten, hier nicht immer ungeschoren davon kamen. Auch junge Männer, die auf dem Schützenfest im Nachbarort den Mädchen zu tief in die Augen geschaut hatten, fanden sich bisweilen an Stellen wieder, von denen sie nicht wussten, wie sie dahingekommen waren und woher die „Kopfschmerzen“ gekommen sein mochten. Und manches Osterfeuer brannte nicht erst am Samstagabend.
Es war aber nicht so, dass zwischen den Dörfern eine unüberwindbare Mauer vorhanden war; familiär gab es und gibt es vielfache Verbindungen, bei denen Streitigkeiten nicht unbedingt mit den Fäusten ausgetragen wurden/werden.