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Kriegs-Heimkehrer Johann Rosum

14.12.1955 Heimkehrer kam nach Westervesede

(Schulchronik)

Der erste nach 53tätiger Unterbrechung eingetroffene Heimkehrertransport aus Russland machte das heimatvertriebene Ehepaar Peter Rosum und Frau am gestrigen Donnerstag zu den glücklichsten Menschen in Westervesede. Sie schlossen ihren Sohn Johann, den sie als Einundzwanzigjährigen vor zwölf Jahren zuletzt gesehen hatten, überglücklich in die Arme.

Schon am Dienstag hatte er telegrafisch seine Ankunft im Lager Friedland mitgeteilt und sein Eintreffen mit der Bahn in Scheeßel für Mittwoch angekündigt. Bis kurz vor Mitternacht standen die Angehörigen in fieberhafter Erwartung auf dem Bahnhof. Aber der so lange Ersehnte traf erst um ein Uhr nachts in Scheeßel ein, als niemand mehr ihn erwartete. Ein Bahnbeamter brachte ihn zu seiner Schwester in Scheeßel, wo er die Nacht über blieb; und gestern Mittag wurde er dann nach Westervesede geholt.

Erschüttert spürt man hinter den kargen Worten des Heimkehrers das Leid der hinter ihm liegenden zwölf Jahre. Im Juli 1944 geriet er im Mittelabschnitt der Ostfront in Gefangenschaft und wurde in ein Lager bei Swerdlowsk (Jekaterinenburg / Ural) gebracht. Zwei Jahre lang wussten Eltern und Sohn nichts von einander, bis dann Im Herbst 1946 über das Rote Kreuz in Berlin die Postverbindung hergestellt wurde. Von März bis November 1949 nächtelang verhört und tagsüber zur Arbeit angetrieben, als Angehöriger der Division „Feldherrnhalle“ aller möglichen nie begangener Verbrechen angeschuldigt, brachte der Gefangene die Kraft auf, standhaft zu bleiben trotz der ewigen Drohung: „Die Heimat siehst du doch nicht wieder, ob du gestehst und die Anklagepunkte unterschreibst oder nicht!“ Weil er ein reines Gewissen hatte, unterschrieb er die ungeheuren Vorwürfe nicht, die man gegen ihn und alle seine anderen Kameraden erhob. Er wurde trotzdem zuerst zum Tode verurteilt und schließlich zu 25 Jahren Zwangsarbeit „begnadigt“.

Während der sechs folgenden Jahre im Arbeits- und Straflager bei Swerdlowsk zog er sich bei einem Unfall in den Kohlengruben eine bis heute nicht ausgeheilte Fußknöchelversteifung und Wirbelsäulenstauchung zu.

Endlich schien nach dem Kanzlerbesuch (Adenauer) die Freiheit zu winken. Anfang Oktober wurde ein Transport zusammengestellt. Als der Transport schon auf dem Wege nach Deutschland war, wurde mitten in der Nacht der Zug kurz hinter Moskau gestoppt und von Fahrzeugen mit aufgeblendeten Scheinwerfern völlig umstellt. Die Gefangenen wurden in ein ehemaliges Kriegsgefangenenlager bei Moskau gebracht , das von russischen Frauen belegt war und noch in der Nacht von diesen geräumt werden musste. Die Gefangenen durften von hier Briefe und Telegramme nach Hause aufgeben, die jedoch bis heute nicht ankamen. Weitere zwei Monate vergingen, und dann kam endlich der Tag der Freiheit, als der Zug am 13. Dezember in dem Grenzbahnhof Herleshausen einlief.

Unser Heimkehrer und seine Eltern und Angehörigen freuen sich, daß er wieder daheim ist und seine im letzten Brief vom September ausgesprochene Hoffnung in Erfüllung ging: „Vielleicht bin ich zu meinem Geburtstag im Januar bei Euch“.

Mit dem Heimkehrer und seinen Angehörigen freut sich das ganze Dorf. Um dieser Freude Ausdruck zu geben, wird die Gemeinde ihren Spätheimkehrer in einer kleinen Begrüßungsfeier am Montag herzlich willkommen heißen.

Die Heimatzeitung ruft dem Heimgekehrten ebenfalls ein „Herzliches willkommen!“ zu und wünscht ihm ein rasches Vergessen seiner Leiden, eine gute Erholung und Ausheilung seiner körperlichen Schäden, die ihm die lange Gefangenschaft eingebracht hat.

 (w.nie)
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