Hermann Ludwig Friedrich Backhausen
9. November 1904 bis 12. Juli 1959
(Text aus der Schulchronik Deepen)
Nachruf zum Tod des Lehrers Hermann Backhausen aus der Schulchronik Deepen:
In der Nacht vom 12. zum 13. Juli 1959 starb der Schreiber dieser Chronik, der Lehrer Hermann Backhausen an einem Herzschlag. Er wurde auf dem Friedhof in Rotenburg zur letzten Ruhe gebettet.
Hermann Ludwig Friedrich Backhausen wurde am 9. November 1904 in Rotenburg als Sohn des Lehrers und späteren Konrektors Georg Backhausen und dessen Ehefrau Dora geb. Bammann geboren.
Er wurde in der Kirche zu Rotenburg getauft. Später besuchte er bis zum Abschluss die Rotenburger Mittelschule.
Da er, wie sein Vater, Lehrer werden wollte, fand er Aufnahme in der Präparandenanstalt in Verden und durchlief anschließend die Klassen des dortigen Seminars. Er legte im Jahre 1925 die erste Lehrerprüfung ab.
Es war damals die Zeit der Junglehrernot. So kam es, dass er als Lehrer in einer Reihe von Orten eingesetzt wurde und auch eine Zeitlang in Deepen tätig war, wo er seine spätere Lebensgefährtin kennenlernte.
Nach Ablegung der 2. Lehrerprüfung fand er seine feste Anstellung an der einklassigen Schule zu Heise im Kreis Wesermünde. Seitdem ist er der einklassigen Schule immer treu geblieben.
Am 6. April 1934 heiratete er Anna Riebesehl, die Tochter des Halbhöfners Hinrich Riebesehl aus Deepen und dessen Ehefrau Christine geb. Meinken.
Aus der Ehe gingen sechs Kinder hervor, die alle noch leben.
Während des 2. Weltkrieges wurde der Entschlafene zur Wehrmacht einberufen und gehörte zu den Besatzungstruppen in Norwegen.
Sein Truppenteil, es war eine Radfahrerkompanie, hatte bei dem gebirgigem Charakter des Landes keinen leichten Dienst. Wahrscheinlich waren die Anstrengungen dieser Kriegsjahre mit eine Ursache der Herzschwäche, die sich später bei ihm einstellte.
Nach Kriegsende kehrte er zu seiner Familie nach Heise zurück und übernahm wieder seinen Schuldienst.
Im Jahre 1949 bewarb er sich um die Stelle in Deepen, die er bis zu seinem Tode versehen hat.
In Deepen konnte er in diesem Jahre mit den Seinen das Fest der Silbernen Hochzeit feiern.
Von seinem Fenster aus sah er, in den letzten Monaten die neue Deepener Schule emporwachsen. Es war ihm nicht mehr vergönnt, darin als Lehrer zu wirken.
In der Nacht des 12. Juli saß er in seinem Zimmer und schrieb den Lebenslauf einer Verstorbenen. Da nahm ihm der Tod die Feder aus der Hand. Ein Herzschlag setzte seinem Leben ein jähes Ende.
Er war erst 54 Jahre 8 Monate und 3 Tage alt.
Um seinen Verlust trauern seine Ehefrau, drei Söhne, drei Töchter, ein Schwiegersohn, zwei Schwiegertöchter, ein Enkelkind zwei Brüder, vier Schwestern, Schwager und Schwägerinnen und andere nahe Verwandte und Bekannte.

Febr. 1952: Eine Klassenaufnahme (Soltauer Fotoverlag)
I. von l – r: Backhausen; Annadora B.; Hilde Ebert; Brigitte Neumann; Ursula N.; Marianne Wichern; Doris Brahl
II. Hermann B.; Hinrich Behrens; Walter Miesner; Johann Lüdemann; Fritz Oetjen; Horst Höll; Joachim Weseloh.
III. Ilse Kracke; Helga Baden; Christa Weseloh; Ingrid Ebert; Gisela Ebert; Ingrid Philippzig
IV. Johann Heitmann; Alfons Brahl; Siegfried Patzer; Wilfried Lüdemann; Karl-Heinz Patzer
V. Heidi Philippzig; Annegret Heitmann; Gertrud Kracke; Helmut Reiss; Egon Weseloh
Nachfolges Bild hat Hermann Backhausen als Junglehrer 1930 zum Gedicht „Die goldene Wiege“ von Hermann Löns gemalt:
Die goldene Wiege
Von Hermann Löns
Am Heidberg geht ein leises Singen,
ein leises Singen her und hin,
da sitzt und wiegt die goldne Wiege
die tote Zwergenkönigin.
Frau Königin, Euch will ich ’s klagen,
will klagen Euch mein Herzeleid,
mein Schatz hat treulos mich verraten,
mein Herz, das weint vor Traurigkeit.
So gib es her, ich will es wiegen,
bis daß es schläft für immer ein,
soll in der goldnen Wiege schlafen
bei meinem toten Kindelein.
Und wiegt Ihr es auch sieben Jahre
und wiegt Ihr es auch immerzu,
es hört und hört nicht auf zu weinen,
es läßt und läßt mir keine Ruh‘.
Ich weiß ein tiefes Wasser rauschen,
es rauscht ein Lied, das keiner kennt,
das soll mein Herz in Schlummer singen,
erst dann hat seine Not ein End‘.