In ole Tieden weer dat lütje Loh mit grode Eeken un Boken bewussen. In´n Noorosten un ok in Nordwesten leegen söben Barg. Een weer groot, twe weer mittel, veer lütt. Dar weer dat Riek von de Fro Holle. Mit eeren Wagen, för den se söben witte und söben swatte Katten spannt har, füer se faken na Westervees.
Se keeg no, of de Deerns ok de Katten goot to fräten gäben. Weer se tofrär, versprok so good Wär to´n Hochtiedsdag.
Noch hüt heeet dat in Westervees, wenn bi´ne Hochtied regent: De Brut har de Katten nich goot foort.
Frau Holle im kleinen Loh
Vor langer Zeit war der „Kleine Loh“ mit Eichen und Buchen bewachsen. Im Nordosten und auch im Nordwesten lagen sieben Berge. Einer war groß, zwei mittelgroß und vier waren klein. Das war das Reich von Frau Holle. Mit ihrem Wagen, vor den sie sieben weiße und sieben schwarze Katzen gespannt hatte, fuhr sie öfter nach Westervesede.
Da sah sie dann nach, ob die Mädchen den Katzen auch gut zu fressen geben würden. Und wenn sie zufrieden war, versprach sie gutes Wetter am Hochzeitstag.
Noch heute heißt es in Westervesede, wenn es bei der Hochzeit regnet: die Braut hätte die Katzen nicht gut gefüttert.