Das Ortsschild aus Richtung Scheeßel kommend verschwand während bzw. nach dem Hurricane-Festival vom 22. – 24. Juni 2012. Der Pfosten bekam ersatzweise ein Geschwindigkeitsbegrenzungsschild – ein neues Schild wurde bestellt.
Am 15./16. Juli brachten Unbekannte ein Original-Ortsschild der Hansestadt Wismar (Mecklenburg-Vorpommern) dort an, wo eigentlich das „Westervesede“- Schild hängen sollte.
Der Ortsbürgermeister bemerkte dieses und meldete es der Gemeindeverwaltung. Das Schild wurde von der Straßenmeisterei wieder entfernt.
Diese Aktion war der Rotenburger Kreiszeitung am 18. Juli folgenden Bericht wert:
Falsches Ortsschild sorgt für Schmunzeln Aus Westervesede wird kurzfristig Wismar Westervesede – Von Lars Warnecke • Der Westerveseder Ortsbürgermeister Ralf Jürges traute am Montagmorgen seinen Augen nicht: Auf dem Eingangsschild „seines“ Ortes stand an der L 131 plötzlich nicht mehr wie es sich gehört „Westervesede, Gemeinde Scheeßel“, sondern „Hansestadt Wismar“.
Zunächst habe er eine feindliche Übernahme befürchtet, betont Jürges. Dann habe sich aber schnell geklärt, dass den Westervesedern keine Gefahr aus der mecklenburg-vorpommerschen Ostsee-Stadt droht. Wie das Schild dort hinkam, ist für alle Beteiligten noch unklar. Fest steht: Seit dem Hurricane vor drei Wochen ist die Ortstafel mit dem korrekten Schriftzug verschwunden. Unbekannte hatten es aus ihrer Befestigung gelöst und auf Nimmerwiedersehen mitgehen lassen. „Da waren wohl Souvenirjäger unter den Festivalbesuchern am Werk“, schmunzelt Ralf Jürges. Als Ortsbürgermeister habe er den Verlust dann umgehend der Gemeindeverwaltung gemeldet. „Die hat mir dann auch zugesagt, sich um die Angelegenheit zu kümmern“, so Jürges.
Doch bevor die für das Aufstellen von Ortstafeln zuständige Straßenmeisterei in Rotenburg für Ersatz sorgen konnte, haben nun Scherzkekse diese Aufgabe übernommen. Über Nacht brachten sie das Schild mit der Aufschrift „Hansestadt Wismar“ an. Bis gestern Morgen löste dieses in Westervesede Stirnrunzeln und Schmunzeln gleichermaßen aus. Inzwischen haben Mitarbeiter der Straßenmeisterei die Tafel wieder abgeschraubt. Deren Leiter Dieter Rosenberg versicherte gestern nach ausführlicher Prüfung: „Das Schild ist echt!“ Für den Fall, dass die Stadt Wismar die Tafel zurückhaben möchte, meint er augenzwinkernd: „Die Tafel steht bei uns auf dem Hof, sie kann jederzeit vom Eigentümer abgeholt werden.“
Wann in Westervesede wieder ein richtiges Ortsschild stehen wird, konnte er gestern noch nicht sagen. „Zunächst haben wir provisorisch ein 50-km/h-Schild an der Landesstraße angebracht. Denn ohne ordentliches Ortseingangsschild gibt es offiziell auch keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h, wie sonst innerorts üblich“, erklärt er.
Daraufhin bekam Radio Antenne MV aus Mecklenburg-Vorpommern Wind von dieser Geschichte und berichtete in ihrem Programm wie folgt von dieser Posse:
Da Wismar das Schild gerne zurück haben wollte, brachte Bürgermeister Ralf Jürges in seinem Urlaub dieses persönlich ab. Da der Bürgermeister nicht zugegen war, gab Ralf Jürges das Schild beim Fundbüro ab. Die Angestellten waren sichtlich überrascht über dieses „Fundstück“.
Die Mitglieder des Ortsrates Westervesede wurde daraufhin vom Wismarer Bürgermeister Thomas Beyer zu einem Besuch mit Stadtrundgang eingeladen. Diese nahmen die Einladung gerne an und besuchten Wismar am 18.10.2012 mit einem gesponsorten Kleinbus.